Lamborghini Gallardo LP560-4 in Bestform
Das beste kommt zum Schluss – in diesem Fall zum Jahresende. Nach einem eher ruhigen Modelljahr 2010 mit vergleichbar wenig Neuvorstellungen erklingt nun der große Paukenschlag pünktlich zu Weihnachten. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann nun mit 580 Hamann-PS seine Runden um den Weihnachtsbaum drehen.
Die Basis – der Lamborghini Gallardo LP560-4
Bereits auf der Essen Motor Show konnten wir am Stand des Fahrwerks-Herstellers H&R den ersten Vorgeschmack auf den Hamann Victory II begutachten. Nun sind die offiziellen Daten zum schwarzen Ninja im Kampfanzug da. Die Basis des Hamann Victory II bildet der Lamborghini Gallardo LP560-4, ein Kraftpaket, das schon im Werkszustand kaum einen Gegner fürchten muss. Umso mehr müssen die Konkurrenten zittern, wenn der ohnehin schon breite und flache Sportler aus Sant´Agata Bolognese seinen schwarzen Hamann Kampfanzug anzieht. Als Nachfolger des Hamann Victory war die Marschroute des neuen Stiers aus Laupheim vorgezeichnet. Breiter, stärker und mit noch mehr Carbon-Zierrat.
Der Stier bekommt seine Hörner wieder zurück
Die Lamborghini-Fans unter uns können allesamt den ungeheuerlichen Verzicht der Italiener auf das markanteste Erkennungszeichen eines Lamborghini nicht verstehen – Flügeltüren gehören seit dem legendären Lamborghini Countach einfach zu einem jeden Stier dazu, wie das Rot zum Ferrari. Diesem werksseitigen Manko hilft Hamann endlich ab. Zwar klappen die Türen nicht wie beim Diablo und Murcielago senkrecht scherenartig nach oben weg, sondern beschreiben eine schräge Seitwärtsbewegung, aber dieser Zustand ist erträglicher als die schnöden Serientüren.
Das Bodykit – mehr Carbon-Muskeln, mehr Abtrieb
Wohin das Auge schaut Neuerungen. Das komplette Karosseriedesign des Lamborghini Gallardo LP560-4 wurde überarbeitet und neu gestaltet. am markantesten sind die neuen Kotflügelverbreiterungen hinten, die das ohnehin schon breite Heck des Gallardo in Dimensionen einer beleibten Operndiva rückt. Der stämmige Auftritt des Victory II überzeugt auf Anhieb. Hamann greift mit seinen Karosserieteilen das bei Lamborghini seit dem Reventon beliebte Kampfjet-Thema auf und interpretiert es neu. Bestens in das neue Design passt sich auch der neuentwickelte Heckspoiler ein, der den Abrtieb gegenüber dem original noch einmal erhöhen soll. Farblich gefallen hier die seitlichen Flaps des Heckspoilers, die den Rot-Violett-Ton aufgreift, der sich über die gesamte Karosserie hinüberzieht – von der Motorhaube über die Dachhutze bis hin zu eben diesen Flaps.
Leben auf breitem Fuß
Wie die Besitzer eines solchen Autos auch, „lebt“ respektive steht der Hamann Victory II auf breitem Fuß. Bis zu 325er „Schlappen“ auf 20 Zoll Rädern des Typs Edition Race unterstreichen den breiten Auftritt des deutsch-italienischen Racers. Aus speziellen Aluminiumlegierungen gefertigt, senken die neuen Räder das Gewicht bei gleichzeitig erhöhter Stabilität. Beschleunigung und Handling profitieren von der reduzierten ungefederten Masse, ebenso wie das Bremsverhalten.
Wie die Handtasche einer Lady
Genauso wirkt der Innenraum mit seinen intensiv-roten Applikationen. Das rot geschminkte Lenkrad erinnert an sinnliche Lippen und die Mittelkonsole in rotgefärbtem Carbon-Look würde sicherlich die Aufmerksamkeit der betuchten Business-Frau erregen. Ebenso die Armaturentafel und die rot umrandeten Zusatzinstrumente. Rot vernähtes schwarzes Leder bezieht das Gestühl in dem der oder die Glückliche Platz nehmen kann. Ein durch und durch sinnliches Interieur.
Über Geschwindigkeit spricht man nicht
Zumindest nicht in der Liga über 500 PS. Schneller als Schneeeeeeeeeeeell geht ohnehin nicht und es bedarf sicherlich keiner ausgeprägten Fantasie um den Hamann Victory II in diese Kategorie einzustufen.
Bleibt nur noch die eine Frage: Wer bietet mir einen passenden Job zu dieser Preisklasse an?