Ein Bericht über alle aktuellen Versionen des Mercedes SLS AMG und die Geschichte der Mercedes Flügeltürer.
Der Flügeltürer hat bei Mercedes-Benz eine lange Tradition. Diese beginnt 1952 mit dem berühmten Mercedes-Benz W194, der in sämtlichen Rennen der Konkurrenz davoneilt. Davon abgeleitet wurde der vielleicht faszinierendste Sportwagen des 20. Jahrhunderts, der Mercedes 300 SL (W 198). Sportwagenikone und Vorbild für den heutigen Mercedes SLS. 1954 vorgestellt, erobert der Mercedes 300 SL schnell die Herzen der Sportwagenenthusiasten weltweit. Sein extrem leichter Gitterrohr-Rahmen war es, der den Schönling 300 SL zu einem Flügeltürer machte. Denn normale Türen, hätte man mit dieser Bauweise nicht anbringen können. So entschied man sich für die Übernahme der Lösung aus dem Rennsport.
Der 300 SL war es auch, der die Benzineinspritzung in den Bereich der Serienfahrzeuge brachte. Die ausgefeilte Technik des 300 SL und der konsequente Leichtbau führten zu damals schon beeindruckenden Fahrleistungen: Eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h war 1954 noch kein Standard in der Sportwagenklasse! In der Zeit von 1954-1957 entstanden – bedauernswerter Weise – nur 1400 Exemplare dieses Jahrhundert-Autos.
Bereits 1969 wird auf der IAA in Frankfurt der erhoffte Nachfolger des 300 SL vorgestellt, der Mercedes-Benz C 111, ein keilförmiges faszinierendes Auto mit Wankelmotor. Leider bleibt der C 111 auch nach einer zweiten Evolutionsstufe C111-II nur ein wunderschönes Experimentalfahrzeug.
Der Mercedes C111 in 60 Sekunden erklärt:
Weiter gehts mit dem würdigen Nachfolger C112:
Auch der Mercedes C112 von 1991 wird nie den Asphalt einer echten Landstraße unter den Reifen haben. Denn auch er bleibt eine Sportwagen-Studie. Eine Studie mit 300 kW Leistung aus einem 6-Liter-Zwölfzylinder-Motor. Auch wenn der C 112 durchaus als technischer Innovationsträger für die späteren Sportwagen der Mercedes-Schmiede diente, ist es jammerschade, dass er nie in Serie gefertigt wurde.
Auch der C112 wird uns in 60 Sekunden genau erklärt von Mercedes-Benz.tv:
Der Serien Mercedes SLS AMG
Seit diesem Frühjahr hat die automobile Welt einen Stern mehr an Ihrem Himmel. Der Mercedes SLS AMG kann nun nach dem Verkaufsstart mit ein wenig Glück auf unseren Straßen angetroffen werden. Bei so viel High-Tech und Schönheit müssen sich die Kollegen in Maranello und dem Rest der Welt warm anziehen. Denn der SLS AMG hat wirklich viel zu bieten. Konsequenter Leichtbau umhüllt von einer puristisch gestalteten Karosserie treffen auf bärenstarke 570 PS, die brutale 650 Newtonmeter Drehmoment freisetzen.
Unverkennbar stellt der Mercedes SLS AMG eine Neuinterpretation des Designs des Mercedes 300 SL dar. Die lange Motorhaube, das kurze Heck und nicht zuletzt die Flügeltüren erinnern an den schönsten Sportwagen des letzten Jahrhunderts. Ebenso eine Reminiszenz an den legendären 300 SL sind die Finnen an den Fahrzeugflanken und auf der Motorhaube. Für genügend Anpressdruck bei den angekündigten 317 Stundenkilometern Spitze sorgt ein automatisch ausfahrender Flügel, der die Heckpartie noch breiter und dynamischer wirken lässt.
Wie sein legendärer Bruder 300 SL verfolgt auch der SLS AMG ein eigenständiges und auf Leichtbau getrimmtes Karosserie-Konzept. Erstmals komplett aus Aluminium gefertigt, tragen Karosserie und Chassis zu einem niedrigen Leergewicht von nur 1620 Kilogramm bei. Das dadurch realisierte Leistungsgewicht von 2,84 kg/PS ist auf gleicher Stufe mit dem des Ferrari F430 Scuderia anzusiedeln.
Ein wunderschönes Video des Mercedes SLS:
Der Mercedes SLS AMG Desert Gold
Als ob der Schönling aus Stuttgart nicht an sich schon für genug Aufsehen gesorgt hätte, beglückten uns die Mercedes Ingenieure mit einem noch nie dagewesenen Goldstück, dem Mercedes SLS AMG Desert Gold.
Vorgestellt wurde der seidenmatt glänzende Flügeltürer auf der Dubai International Motor Show Ende 2009. Die als wichtigste Automobilmesse des mittleren Ostens geltende Dubai International Motor Show findet alle zwei Jahre statt und weist jedes Mal die aufregendsten Autos der Welt auf, wie z.B. gerade aktuell den Start unter den Geländewagen, das Sondermodell G 55 AMG KOMPRESSOR „Edition 79“. Um den Mercedes SLS noch sportlicher wirken zu lassen, haben die Mercedes Designer alle Anbauteile, die normalerweise in Chrom oder Silber ertrahlen, in ein tiefes Schwarz getaucht. Der dadurch geschaffene Kontrast lässt die Gold-Lackierung noch weiter hervortreten und den SLS einem Goldnugget gleichen. Ein goldener Ring am Felgenhorn der 19 respektive 20 Zoll großen Felgen schafft den nahtlosen Übergang zum Tiefschwarz der Alufelgen. Momentan gibt es wohl nur ein Fahrzeug in dieser faszinierenden Lackierung, das Messefahrzeug selbst. Es wird jedoch erwogen, den Mercedes SLS AMG in Zukunft auch in der Farbvariante AMG Desert Gold interessierten Kunden anzubieten.
Der Mercedes SLS AMG Desert Gold live in Dubai:
Der Mercedes SLS AMG GT3 – reinrassige Technik
Rennwagen üben ihre ganz eigene Faszination auf Auto-Fans aus. Die oft zerklüfteten Linien und martialischen Spoiler machen die Rennwagen der GT3-Klasse zu Raumschiffen für die Rennstrecke. Auch der Mercedes SLS AMG GT3 ist da keine Ausnahme.
Als Rennfahrzeug für den Kundensport und die Teilnahme an Rennserien nach dem seriennahen FIA-GT3-Reglement konzipiert, wird der SLS AMG GT3 im Jahr 2001 sein Debüt auf deutschen Rennstrecken feiern. Und er dürfte für Aufsehen sorgen. Zum einen bei den Fans, denn der SLS AMG GT3 sieht zum Anbeißen gut aus! Zum anderen bei den Rennfahrern, denn der SLS GT3 hat all das aufzuwarten, wovon selbst hartgesottene Pisten-Profis träumen. Der seriennahe AMG 6,3-Liter-V8-Motor befeuert den Überflieger in weniger als 3,8 Sekunden auf einhundert km/h. Dank des geringeren Gewichts im Vergleich zum Serienfahrzeugs – der SLS GT3 wiegt knapp 200 Kilogramm weniger als der Serien-SLS – erreicht der Renner weit über 300 km/h. Für Sicherheit auch beim Crash sorgt auch im SLS GT3 das innovative HANS-System. HANS bedeutet „head and neck support“ und soll eine übermäßige Kopfbewegung des Fahrers im Falle eines Unfalls vermeiden. Sehr schön und gleichzeitig praktisch ist auch das 330 mm Sportlenkrad, das oben offen ist um ungehinderten Blick auf die zentralen Instrumente zu gewähren. Die Rennversion des SLS AMG wird von AMG in Kooperation mit der HWA AG konzipiert und gebaut. HWA ist verantwortlich für den Einsatz des DTM-Teams von Mercedes Benz Motorsport. Als eine der erfolgreichsten Teams im internationalen Motorsport hat die HWA Mannschaft bereits neun Fahrertitel in der DTM und ITC sowie zwei Siege in der FIA GT-Meisterschaft errungen.
Das neue Safety Car: Mercedes SLS AMG
Die Formel 1 Saison 2010 startete diesmal in Manama/Bahrain und an der Spitze aller Rennwagen mit dabei war der Mercedes SLS AMG als Safety Car. Der SLS gilt als das spektakulärste und stärkste Safety Car aller Zeiten.
Gefahren wird der Bolide von Bernd Mayländer, einem erfahrenen Rennpiloten. Die meiste Zeit jedoch wird der wunderschöne SLS wohl in der Boxengasse stehen und warten. Worauf? „Das Safety Car kommt nur dann zum Einsatz wenn irgendwas auf der Strecke passiert ist, das heißt ein Unfall zum Beispiel und die Strecke nicht mehr frei und sicher befahrbar ist“, so Bernd Mayländer in einem Interview. „Oder wie es in der Vergangenheit oft der Fall war durch witterungsbedingte Sachen wie starker, monsunartiger Regen“. Auch Trümmerteile auf der Fahrbahn führen dazu, dass das Safety Car einen Funkspruch von der Rennleitung erhält und die Formel 1 Rennwagen dann sicher um den Kurs leiten muss. Alles wichtige zum neuen Safety Car erfährt man in folgenden zwei Videos:
Bernd Mayländer über das neue Safety Car:
Einführung des Safety Cars 2010: